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Kleiner Fang: Eidechsen an der Angel

Was suchen Biologinnen und Biologen, wenn sie mit Angelrute und Eimer bewaffnet durch Wiesen und entlang von Waldrändern schleichen? Sie machen Jagd auf Eidechsen!

Zu den in Deutschland einheimischen und streng geschützten Arten gehören die Zauneidechse (Lacerta agilis) und die Mauereidechse (Podarcis muralis). Beide Arten kommen oft auf offenen Magerrasenflächen, lichten Waldrändern, Böschungen und in Sandgruben vor und damit auch immer wieder in unseren Planungsgebieten.

Lebt eine Population dort, wo bald gebaut werden soll, wird sie im Rahmen der Umweltbaubegleitung kartiert und, falls notwendig, umgesiedelt. Um die flinken Tiere zu fangen, verwenden wir sogenannte Eidechsenangeln: Anstelle des Hakens wird mit einer Schlinge am oberen Ende der langen Rute gefischt. Die Tiere erkennen die Schnur nicht als Gefahr, recken neugierig die Köpfe und hängen im nächsten Moment an der Angel.

Die Eidechsenangeln wurden bereits bei Umsiedelungen und für die Artbestimmung eingesetzt. Für die Bestimmung von Mauereidechsen ist der Blick fürs Detail gefragt: Einheimische Bestände vermischen sich nämlich häufig mit zugewanderten Arten und es kann zu Hybridisierung kommen. Zugewanderte Arten und Hybride werden als invasive Art eingestuft und besitzen keinen Schutzstatus.