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Kreisverwaltung Bad Ems wünscht Dekarbonisierung ihres Wärmenetzes

Die Wärmeversorgung macht in Deutschland mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes, denn rund 80 Prozent der Wärmenachfrage wird derzeit durch den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Gas und Öl gedeckt.

Viele Gemeinden beschäftigen sich deshalb zurzeit mit der Wärmeplanung und der Dekarbonisierung ihres kommunalen Wärmenetzes. Auch die Kreisverwaltung Bad Ems möchte auf eine moderne, klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung umstellen. Aus diesem Grund haben wir im Auftrag der Kreisverwaltung Bad Ems geprüft, ob die Verwendung der Thermalquellen vor Ort für die Wärmeerzeugung der kreiseigenen Liegenschaften Kreishaus und Goetheschule sinnvoll ist oder ob andere Varianten der Wärmeversorgung besser geeignet sind.

Es stellte sich heraus, dass sich das Flusswasser im benachbarten Wasserkraftwerk Silberau sehr gut als regenerative Wärmequelle eignet und darüber hinaus das Potenzial bietet, weitere Liegenschaften zu versorgen. Über Wasser-Wasser-Wärmepumpen wird dabei direkt am Kraftwerk Wärme erzeugt und in ein Nahwärmenetz eingespeist. Betrieblich und ökologisch bietet diese Variante viele Vorteile. Zwischen dem Wasserkraftwerk und dem Kreishaus können bestehende Tunnel zur Verlegung der Nahwärmeleitungen genutzt werden. Die Verlegung der Nahwärmeleitungen zum Goethe-Gymnasium sind mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, so dass sich hier eine dezentrale Wärmeversorgung über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als wirtschaftlicher erwiesen hat. Die Wirtschaftlichkeit des Nahwärmenetzes kann jedoch mit jedem weiteren angeschlossenen Abnehmer gesteigert werden. Es bietet sich eine Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Akteuren und eine gemeinsame Nutzung des Nahwärmenetzes an.

Die Ergebnisse der Durchführbarkeitsstudie wurden im März 2024 auf der Sitzung des Kreisausschusses Bad Ems vorgestellt. Voraussichtlich im Herbst 2024 entscheidet sich, ob eine weitere Studie zur Betrachtung eines erweiterten Nahwärmenetzes durchgeführt wird.